Der Husky, der am ersten Weihnachtstag in Niedermohr seinen neuen Besitzern nach nur einer Stunde davongelaufen war und ein Schaf so schwer verletzt hatte, dass es getötet werden musste, ist eingefangen.
Wie Tierretter Kai Zöller, der Vorsitzende des Tierschutzvereins Animal Sunshine Farm in Kindsbach, auf RHEINPFALZ-Nachfrage erzählt, sei das Tier am Freitagmorgen in eine der beiden Lebendfallen gegangen, die von den Tierrettern aufgestellt worden waren. Der Hund sei unverletzt, ängstlich, müde und geschafft, aber „absolut nicht aggressiv“.
2500 Kilometer hätten seine Tierretter-Kollegen und er alles in allem für die Einfangaktion des Hundes zurückgelegt. Zwei Nachteinsätze mit Wärmebildkameras habe es gegeben, eine sechsstündige Suche in Niedermohr tagsüber, für die alleine zwölf Fahrzeuge ausgerückt seien. Hinzu kamen die Hin- und Abtransporte der vereinseigenen Lebendfallen in einem Pferdetransporter.
Bevölkerung unterstützt Tierretter
Ein großes Lob spricht Zöller den Bürgern Niedermohrs aus. „Die Bevölkerung hat uns fast stündlich gemeldet, wo der Hund gesehen worden ist, sodass wir die Laufwege nachvollziehen konnten.“ Diese Informationen halfen dabei, den idealen Aufstellort für die Fallen zu finden. Auch die Zusammenarbeit mit dem Schäfer, der eines seiner Tiere verloren hat, sei „sehr, sehr gut“ gewesen, betont der Tierretter. Der Mann habe sogar Verständnis für den Hund gezeigt, der nur seinem Instinkt gefolgt sei.
Da die Besitzer den Husky, den sie laut Zöllers Kenntnis am Weihnachtstag für 50 Euro und ohne Papiere erworben hätten, nicht mehr zurückhaben wollten, sei das Tier nun vorerst im Tierschutzverein untergebracht. Dort werde er an das Laufen an der Leine gewöhnt, was ihm anscheinend bislang weitgehend fremd sei, sagt Zöller. Außerdem werde er gründlich von einem Tierarzt untersucht und mit den anderen Hunden trainiert. „Danach geht er in die Vermittlung.“
Zwei Hunde sind noch unterwegs
Während dieser Fall abgeschlossen ist, geht die Suche nach zwei weiteren Hunden im Landkreis für Kai Zöller und seine Mitstreiter von der Tierrettung weiter. Beide sind am 28. Dezember ausgebüxt, der eine in Ramstein, der andere in Weilerbach. Ob sie noch vor der großen Silvesterknallerei gefunden und zu ihren Besitzern zurückgebracht werden können, ist ungewiss.