Die Kündigung des Mietvertrags war ein Schock für den Tierschutzverein Kindsbach. Bis Juni muss der Verein das Gelände räumen. Noch ist völlig unklar, wie es danach weitergeht.
„Wir können momentan kaum noch schlafen, weil wir nicht weiterwissen“, erzählt Ralf Heieck, der Vorsitzende des Tierschutzvereins Kindsbach. Er habe schon länger versucht, das Gelände des Tierheims in Kindsbach zu kaufen. Stattdessen habe der Vermieter jetzt aber gekündigt, weil er das Areal im Industriegebiet anderweitig nutzen wolle. Für das Tierheim sowie die angegliederte Hundeschule samt Pension bedeutet das nach mehr als 20 Jahren das Aus an der alten Adresse.
Vermieter kündigt Tierheim in Kindsbach
Sorge bereitet dem Tierschutzverein, dass es noch keine Aussicht auf ein neues Gelände gibt. Die Suche nach einem geeigneten Standort ist extrem schwierig, betont Heieck. Um mögliche Lärmschutz-Auflagen zu erfüllen, müsse das neue Gebäude unbedingt außerhalb von Wohngebieten liegen. Idealerweise erneut in einem Industriegebiet. „Hundegebell können wir natürlich nicht vermeiden, es soll aber niemanden stören“, verdeutlicht der Vereinsvorsitzende.
Tierschützer müssen bis Juni ausziehen
Weil der Tierschutzverein Kindsbach auch für die mobile Tierrettung im gesamten Kreis Kaiserslautern zuständig ist, sollte das neue Gelände in diesem Einzugsbereich liegen. Rund 850 Einsätze, oft auch in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, hat die Tierrettung in diesem Jahr bislang schon gehabt. Wenn Tiere verletzt sind, werden diese im Tierheim in Kindsbach in einem extra eingerichteten Raum auch erstversorgt. „Damit wollen wir unbedingt weitermachen“, betont Heieck.
„Wir können momentan kaum noch schlafen, weil wir nicht weiterwissen!“
Auf der Suche nach einem neuen Gelände läuft dem Verein allerdings die Zeit davon. Bis Ende Juni nächsten Jahres muss er die gesamte Infrastruktur des Tierheims und der Hundepension abgebaut und möglichst an anderer Stelle wieder aufgebaut haben. Dazu zählen laut Heieck unter anderem auch zehn Carports, in denen die Hunde Schutz vor Sonne oder Regen suchen können, Hunderte von Zwinger-Elementen, Zäune, Büros, Futter- und Quarantäneräume. „Die Rückbauarbeiten müssten wir eigentlich jetzt schon Schritt für Schritt in Angriff nehmen und das neben unserem normalen Tagesgeschäft mit den Tieren“, macht der Tierheimchef deutlich.
Tierheim hofft auf Unterstützung bei der Suche nach neuem Gelände
Ralf Heieck hofft nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Wer eine Idee hat, wo das Tierheim ab Sommer 2022 unterkommen könnte, soll sich beim Tierschutzverein melden. Auch die Verbandsgemeinden im Landkreis Kaiserslautern könnten bei der Suche helfen: „Mit denen haben wir seit etwa 20 Jahren einen Vertrag wegen der Tierrettung“, hofft Heieck auf ein Signal der Kommunalpolitik. Bis dahin werden der Vorsitzende und seine Mitstreiter noch einige schlaflose Nächte haben.
Quelle: swr.de