Auch Tiere gehören zu den Opfern des Hochwassers im Norden von Rheinland-Pfalz. Um ihnen zu helfen sind Tierretter aus der Westpfalz im Einsatz.
Durch das Hochwasser in Rheinland-Pfalz haben unzählige Menschen ihr Hab und Gut verloren. Viele mussten wegen der Flut überstürzt ihre Häuser und Wohnungen verlassen und ihre Haustiere zurücklassen. Auch viele größere Tiere, wie Pferde und Schafe, haben durch die Wassermassen ihren Lebensraum verloren. Um Tiere in Not in den Hochwassergebieten kümmern sich nun zahlreiche Tierretter. Darunter auch Helferinnen und Helfer aus dem südwestpfälzischen Contwig und Kindsbach im Kreis Kaiserlautern.
Tierretter aus Contwig retten Hunde und Katzen vor Hochwasser
„Es sind Bilder wie aus einem Kriegsgebiet, einfach schockierend“, sagt Kai Harstick. Er ist DRK-Rettungssanitäter und hilft gleichzeitig bei der Tierrettung in Contwig. Mit ihr war Kai Harstick in Ahrweiler und Schuld, um dort Tiere vor und aus dem Hochwasser zu retten. Überall würden Hunde und Katzen hilflos herumirren. Doch die Menschen hätten keine Zeit, sich um die Tiere zu kümmern. Das übernehmen nun die Tierretter.
Die Tierrettung Contwig hat mehrere Hunde und Katzen im Kreis Ahrweiler einfangen und zu ihren Besitzern zurückbringen können. Die Menschen seien dankbar, dass sich auch jemand um die Tiere kümmere, sagt Kai Harstick. Drei Contwiger Tierretter seien vor Ort gewesen, weil man bei der Rettungsaktion auf erfahrene Retter setze. Man habe sich entschieden, die jungen Tierretter außen vor zu lassen, wegen der unübersichtlichen und potenziell dramatischen Lage. Schließlich könne es sein, dass man während der Rettung tote Menschen finde.
Tierretter aus Kindsbach bringen Futterspenden in die Hochwassergebiete
Die Tierrettung aus Kindsbach im Kreis Kaiserslautern war seit vergangener Woche schon mehrfach in den Hochwassergebieten unterwegs. Vor allem in der Region Trier. Dort haben die Tierretter nach eigenen Angaben unter anderem mehrere Hunde, Katzen, Hamster, Hausratten, Hühner und Papageien gerettet. Sie wurden ins Tierheim gebracht und sollen später zu ihren Besitzer zurückkehren.
Außerdem hat die Tierrettung Kindsbach Futter- und Sachspenden gesammelt und in die Krisengebiet gefahren, um damit die betroffenen Menschen zu unterstützen. Wie eine Sprecherin mitteilt, wurden am Sonntag etwa fünf Tonnen Futter und Zubehör für Tiere nach Düren in Nordrhein-Westfalen gebracht.
Am Montagabend soll es für die Tierretter aus Kindsbach wieder ins Hochwassergebiet gehen. Wohin genau, wisse man noch nicht. Das entscheide die Einsatzleitung vor Ort, je nachdem, wo Hilfe gebraucht werde und Tiere gerettet werden müssten.
Verletzte Tiere in Hochwassergebieten: Tierrettung Contwig sammelt Spenden
Auch die Tierrettung aus Contwig hat angekündigt noch mehrfach in die Regionen fahren zu wollen, die vom Hochwasser getroffen wurden. Es gebe dort auch viele verletzte Tiere, sagt Tierretter Kai Harstick. Sie müssten medizinisch versorgt werden. Tier-Besitzer, die Hilfe brauchen, können sich bei der Tierrettung Contwig melden. Man wolle so vielen Tiere wie möglich in den Hochwassergebieten helfen. Dafür sammeln die Tierretter aus Contwig jetzt auch Spenden.
Quelle: swr.de